Kompensation der CO2-Emissionen
"Kanusport ist Motorsport" spotten viele, wenn sie hören, wie viele Kilometer man mit dem Auto fahren muss, wenn man mal einen schönen Bach paddeln will. Und leider haben sie sogar teilweise recht damit. Denn erst fährt man mal zum Gewässer hin - und das kann dann auch mal gut und gerne hunderte Kilometer von zu Hause weg sein. Dann heißt es am Einstieg Boote abladen, dann mindestens ein Auto ans Ziel stellen, dann wieder zurück zum Einstieg und das gleiche Spiel am Ende des Paddeltages erneut, um wieder alle Autos am richtigen Ort zu haben. Nach abschließender Einkehr folgt dann der Heimweg. Denkt man dann mal kurz nach, kommt schnell die Erkenntnis, dass man an dem schönen Paddeltag viel mehr Zeit im Auto verbracht hat, als auf dem Bach - von den gefahrenen Kilometern ganz zu schweigen.
Und viel besser sieht es beim Klettern, Bergwandern, Höhlen gehen, Canyoning ... auch nicht aus und selbst unsere Rennradwoche führt uns jährlich hunderte von Autokilometern in den Süden.
Bei unseren Kanucamps stellt sich die Frage der unvermeidbaren An- und Rückreise und der Fahrten zu Aktionen vor Ort.
So kommt der DVA bei seinen Aktionen pro Jahr auf mehrere 10.000 Kilometern. Im Jahr 2023 waren wir 26.281 km unterwegs. Wir haben damit einen CO²-Ausstoß (inklusive Vorkette) von 6.841,20 kg zu verantworten - das ist leider wieder eine ganze Menge.
Nach der Trennung von unserem ältesten DVA-Kleinbus haben wir beim Neukauf auf ein Fahrzeug mit sehr guten Werten in seiner Klasse geachtet, mussten aber dennoch erneut ein Dieselfahrzeug anschaffen, weil es für unseren Einsatzzweck keine vernünftigen Alternativen gibt. Von unserem Nissan haben wir uns nach der Sommersaison 2022 getrennt und sind nun auf der Suche nach einem Nachfolger mit möglichst guten Öko-Werten.
Wir versuchen natürlich unnütze Fahrten zu vermeiden, können aber auf viele Fahrten nicht verzichten. Deshalb haben wir beschlossen, für die unvermeidbaren, gefahrenen Kilometer Kompensationszahlungen zu leisten und vertrauen dabei auf einen zertifizierten und vielfach gelobten Partner, nämlich die atmosfair gGmbH (Testsieger 09/2010 Verbraucherzentrale Bundesverband e.V.).
Und dass dies eine gute Wahl ist, hat unlängst ein Test bestätigt:
Testsieger atmosfair - Berlin, 13.02.2018:
Die Zeitschrift „Finanztest“ berichtet in Ihrer aktuellen Ausgabe über den Test von Organisationen, die CO2-Kompensation anbieten. Dabei wurde atmosfair Testsieger und erhielt die Note „sehr gut“. Die sechs getesteten Anbieter haben für Privatkunden demnach 2016 zusammen etwa 170.000 Tonnen CO2 kompensiert, davon allein 130.000 Tonnen von atmosfair, wie die Agentur afp meldete.
Getestet wurde vor allem die Qualität der Kompensation, die auch berücksichtigte, ob der Anbieter die Projekte selbst entwickelt und betreibt, sowie Transparenz, niedrige Verwaltungskosten und die Leitung.
(Quelle: newsletter von atmosfair - der Test ist kostenpflichtig bei \"Finanztest\" abrufbar)
Im Sondernewsletter vom 13. Oktober 2022 schreibt Dietrich Brockhagen, der atmosfair Geschäftsführer: „atmosfair schneidet aktuell bei der Stiftung Warentest als Testsieger für CO₂-Kompensation ab. Das berichtet die Deutsche Presseagentur. Damit ist atmosfair nach dem letzten Test der Stiftung im Jahre 2018 erneut Testsieger, wobei sich laut DPA der Qualitätsabstand bei der Kompensation im Vergleich zu anderen Anbietern sogar noch vergrößert hat. atmosfair bekam demnach die einzige „Sehr gut"-Gesamtnote (0,5) und die beste Note in der Kompensationsqualität (ebenfalls 0,5).
Die Stiftung Warentest untersuchte die Qualität der Kompensation (50 % Gewichtung), Transparenz (15 %), Leitung und Kontrolle (15 %) und die Einhaltung des Prinzips „Vermeiden vor Reduzieren vor Kompensieren“ (20 %).
Wir in Berlin und unsere Partnerinnen und Partner in den Projektländern weltweit sind stolz auf diese Ergebnisse, denn sie zeigen auch, dass CO₂-Kompensation als wirksames Klimaschutzinstrument zunehmend Aufmerksamkeit erfährt, und dass durch kritische Berichte in den Medien Schwachstellen identifiziert und publik gemacht werden.
Die Ergebnisse sind für uns ein weiterer Ansporn, engagiert unsere Projekte auszubauen: Mehr Kleinbiogasanlagen für Bauernhöfe in Nepal und Kenia, mehr Solaranlagen in Afrika zur ländlichen Elektrifizierung, mehr effiziente Herde, die Holzeinschlag sparen und für saubere Atemluft sorgen. So treiben wir ganz praktisch die Energiewende im globalen Süden voran. Denn dieser trägt am wenigsten zum Klimawandel bei, bekommt ihn aber schon am stärksten zu spüren.
Mein herzlicher Dank geht an Sie, liebe Leserinnen und Leser, die Sie mit Ihren Klimaschutzbeiträgen diese Projekte erst ermöglichen!"
Das könnte doch auch eine Idee für dich privat sein - oder?
Neu seit dem Jahr 2019:
Wir bieten unseren Gästen in den Kanucamps und bei Schulfahrten an, dass wir für sie den CO²-Ausstoß bei An- und Rückreise sowie Busfahrten vor Ort kompensieren. Erfreulicherweise werden moderne Reisebusse immer besser im Verbrauch. So kann ein moderner Bus über 40 Fahrgäste mit Gepäck transportieren und verbraucht mitunter weniger als 20 Liter Diesel pro 100 km.
Dabei gilt es generell zu beachten, dass der Reisebus (im Fernverkehr bei guter Auslastung) in Sachen CO2-Ausstoß das beste Verkehrsmittel ist.
Mehr dazu im Artikel des VCD