Lösungen

Antwort Frage 1:

Les scouts, so nennt man in Frankreich die Pfadfinder und vielleicht würden "Tarn-Ranger" oder "Tarn-Führer" helfen, denn viele Kanuten benehmen sich wirklich völlig rücksichtslos. Aber aktuell darf man den Tarn - zum Glück - auch ohne Guides befahren. Da auch im Französischen bei der Regel Monate ohne "R" nur Mai, Juni, Juli und August blieben, würden sich die Tiere im und am Tarn vielleicht freuen, wenn sie dann acht Monate ihre Ruhe vor uns Menschen hätten. Aber auch eine solche Regel gibt es nicht und ist ja gar nicht so notwendig, denn die Tourismus-Saison dauert sowieso nur bis Anfang September. Danach ist es wieder sehr ruhig am Tarn bis dann im kommenden Jahr im Juni/Juli die Touristen wieder einfallen.
Einen Kanuführerschein, den EPP, gibt es tatsächlich - europaweit. Er wird in verschiedenen Stufen (Farben - wie die Gürtel im Judo) vergeben und beinhaltet auch immer einen Ökokurs, aber sein Besitz wird am Tarn nicht zur Voraussetzung gemacht.
Eine ganz andere Maßnahme wurde ergriffen und der Nationalpark Cevennen (Parc National des Cévennes) schon früh angedacht und im Jahr 1970 dann auch ausgewiesen. Seine Verwaltung ist in Florac angesiedelt, also nicht weit von unseren Camps entfernt. Sehr interessant ist ein Besuch im Informationszentrum des Parks - vielleicht in Kombination mit einem Bummel durch Florac oder als Abschluss der Klettersteig-Begehung hoch über der kleinen Stadt.

Die Antwort mit dem Buchstaben B wäre also richtig gewesen.

Antwort Frage 2:

Beginnen wir wieder mit den Fakes, die euch auf die falsche Fährte locken sollten. Beim Holzapfelbaum handelt es sich tatsächlich um eine Apfelsorte, die in der Jungsteinzeit sogar genutzt wurde, denn die kleinen Früchte sind gedörrt oder gekocht sogar essbar. In den Cevennen spielten sie aber nie eine Rolle. Dass Reis nicht nur in Asien wächst, weiß jeder, der schon mal durch die Camarque, also das Mündungsdelta der Rhône im Süden Frankreich gefahren ist. Den Riz camarquais gibt es sicher auch in den Cevennen zu kaufen, angebaut wurde er dort allerdings noch nie - das würde in den Höhenlagen und der relativen Trockenheit auch nicht klappen.
Die Eiche mit ihren kleinen Früchten wächst dagegen in den Wäldern der Cevennen und Eicheln sind sehr protein- und kohlehydratreich und wurden und werden sehr wohl (vor allem in Notzeiten) als Grundnahrungsmittel genutzt. Bei uns war Eichelkaffee als "Muckefuck" bekannt und "beliebt". In den Cevennen spielen Eicheln als Nahrungsmittel aber eher für Wildschweine eine Rolle, denn so bedeutend ist ihr Vorkommen nicht. Dafür aber das der Esskastanie. Die Früchte des Baumes, die Maronen, sind überaus lecker und ja auch bei uns auf vielen Weihnachtsmärkten als gerösteter Snack beliebt. Daneben wird aus den Früchten die leckere Crême de marron hergestellt - mein Geheimtipp: Moelleux à la châtaigne - ein besonderer Kuchen aus Maronenmus. Aber in Notzeiten waren die Kastanien wirklich das Grundnahrungsmittel der Bewohner der Cevennen. Sie wurden durch Trocknen in Räucherhütten haltbar gemacht und dienten dann als Nahrung auch im Winter.

Die Antwort mit dem Buchstaben O wäre also richtig gewesen.

Antwort Frage 3:

Der Name: Akanthusblättrige Eberwurz ist wirklich recht sperrig und klingt in keiner Weise poetisch. Zum Glück haben sich die Franzosen für diese wunderschöne Pflanze, die nur wenige Zentimeter hoch wird, aber bis zu 30 cm lange, stachelige Blätter hat, einen schöneren Namen einfallen lassen. Etwas holperig und eher inkorrekt könnte eine Übersetzung von "Hübsche Blume" der Name Bellefleur sein. Den habe ich aber erfunden. Die Pflanze Cardamome gibt es wirklich und sie heißt bei uns Kardamom, aber sie stammt ursprünglich aus Südindien und Sri Lanka und wächst bestimmt nicht auf den Hochflächen über der Tarnschlucht.
Étoile des Causses - der Stern der Kalkhochflächen - stimmt leider auch nicht, wäre aber ein sehr treffender Name, denn die Cardabelle, wie sie wirklich heißt, bevorzugt Höhenlagen zwischen 500 und 1800 m und kalkhaltigen Trockenrasen - genau das, was wir auf den Causse so häufig antreffen.

Die Antwort mit dem Buchstaben T wäre also richtig gewesen.

Antwort Frage 4:

Wenn uns Menschen in Europa Tiere wegen ihrer Gifte gefährlich werden können, dann nicht weil wir in ihr Beuteschema passen und sie uns mit Gift angreifen, sondern im Gegenteil, meist handelt es sich aus Tiersicht gesehen um den verzweifelten Versuch, sich oder seine Lebensgemeinschaft zu verteidigen, das gilt für Bienen und Wespen nicht anders als für Reptilien. Die beiden genannten Eidechsenarten verfügen aber über keinerlei Gift. Ihre Verteidigung besteht darin, in Notfällen dem vermeintlichen Feind den Schwanz zu überlassen, sich selbst dafür aber in Sicherheit zu bringen. Deshalb Finger weg von Tieren, nur anschauen, nicht anfassen.
Bei Schlangen sieht es etwas anders aus. Die Ringelnatter kann auch mal zubeißen, vorher wird sie aber versuchen zu fliehen, wenn das nicht gelingt, bläht sie sich auf und versucht es mit Zischen und Kopfstößen (Scheinbissen). In den seltenen Fällen, wo es zu wirklichen Bissen kommt, besteht für Menschen keine Gefahr, denn die Natternart ist nicht giftig, es kann aber dennoch zu Verfärbungen und Schwellungen kommen, als allergische Reaktion auf ein Drüsensekret der Schlange.
Anders sieht es bei der Aspisviper aus, sie ist tatsächlich giftig, wenn das Gift auch im Normalfall für Menschen nicht sehr gefährlich ist. Dennoch ist bei einem Biss auf jeden Fall das Krankenhaus aufzusuchen. Dort wird nur in seltenen Fällen ein Gegengift verabreicht, sondern die Gebissenen bleiben zur Beobachtung über Nacht in der Klinik.
Deshalb Finger weg von Tieren, nur anschauen, nicht anfassen.

Die Antwort mit dem Buchstaben A wäre also richtig gewesen.

Antwort Frage 5:

Wären es nur 2 Minuten so könnten einige fitte Menschen mit den Bibern um die Wette tauchen, und der aktuelle Weltrekord im Zeittauchen beträgt rund 10 Minuten (9:02 Minuten bei den Damen und 11:35 Minuten bei den Herren). Das schafft der Biber locker. Aber 3 Stunden das ist zu lang für ihn und galt auch bei den Walen denen man über zwei Stunden zugestand als unmöglich, bis Forscher der Universität in North Carolina einen neuen Weltrekord bei Schnabelwalen dokumentieren konnten: Ein Wal tauchte fast 3 Stunden am Stück und ein weiterer sogar 3 Stunden und 42 Minuten. Da bleibt unser Biber mit seinen 20 Minuten deutlich darunter, aber immerhin ...

Die Antwort mit dem Buchstaben N wäre also richtig gewesen.

Antwort Frage 6:

Der kleinste der 4 Geierarten, der Schmutzgeier, hat eine Flügelspannweite von "nur" 165 cm. Natürlich frisst auch er bevorzugt Aas, aber auch schon mal ein paar Früchte. In Afrika, wo er häufiger vorkommt, ist er eher gesellig und scheut auch die Nähe des Menschen nicht. Der Gänsegeier als Hauptvertreter der wieder angesiedelten Geierarten hat eine Spannweite von 235 bis 270 cm. Das ist enorm groß und die Größe wird einem so richtig bewusst, wenn man bei der sogenannten Geierwanderung zwischen Tarn- und Jonteschlucht die kreisenden Geier in unmittelbarer Nähe der Kletternden beobachten kann und man den direkten Größenvergleich hat. Es ist interessant zu wissen, dass die Geier treu sind und jedes Jahr wieder zu ihrem Nest in den Felsen über der Jonte zurückkehren.
Wenn der Gänsegeier schon mehr Spannweite als der Steinadler hat, so übertrifft dies der Bartgeier nochmals. Bei ihm können Spannweiten bis zu 283 cm vorkommen. Er wurde auch Lämmergeier genannt, weil man irrtümlicherweise dachte, er würde junge Schafe erlegen. Aber den Größenrekord der Vier hält der Mönchsgeier mit Flügelspannweiten von 250 bis 295 cm. Er schafft es mit Hilfe seines kräftigen Schnabels auch noch die Sehnen, Haut und kleinen Knochen des Aas' zu verwerten. So bleibt von den ausgelegten Schafskadavern fast nichts mehr übrig.

Die Antwort mit dem Buchstaben I wäre also richtig gewesen.

Antwort Frage 7:

Der Tarn bei PradesReden wir nicht lange drum herum, die letzte Aussage ist Quatsch. Zwar sind Fledermäuse gute Flieger, aber enorme Lasten transportieren können sie nicht. Das ist auch nicht nötig, denn ihre Beute sind Insekten. Um überhaupt fliegen zu können, waren evolutionär viele Anpassungen notwendig. So ist etwa die Brustmuskulatur stark vergrößert, ebenso wie das Herz. Denn nur so schafft es die Fledermaus die Muskeln mit ausreichend Sauerstoff zu versorgen, denn Flugvermögen bringt evolutionäre Vorteile, hat aber auch seinen Preis: nur wenige Fledermausarten können sich auch am Boden gut fortbewegen, die meisten sind dort eher plump und ungeschickt - und damit schnell Opfer ihrer Feinde, den Katzen.
Die hohe, zum Fliegen benötigte Energie sorgt auch dafür, dass beim Fliegen die Körpertemperatur der Fledermäuse stark ansteigt, sie bekommen quasi "Flugfieber". Das ist wohl der Grund, warum Fledermäuse viele Viren in sich tragen können ohne daran zu erkranken. Es wird davon ausgegangen, dass auch das aktuelle Coronavirus SARS-CoV2 von den Fledermäusen (möglicherweise mit einem Zwischenwirt) auf uns Menschen übergegangen ist (Aussage C stimmt also).
Ein weitere Aspekt einer notwendigen Gewichtsreduktion fürs Fliegen ist die Tatsache, dass Fledermäuse wie Vögel Stickstoffverbindungen als Guanin ausscheiden. Dieser Stoff braucht für die Ausscheidung kein Wasser (wie etwa der Harnstoff bei uns Menschen beim Pinkeln), dadurch müssen die Fledermäuse weniger trinken und kein unnützes Wasser durch die Gegend fliegen. Ihre Guanoausscheidungen bilden zum Teil so mächtige Ablagerungen, dass der energiereiche Stoff abgebaut wird (Aussage B ist korrekt).
Und letztlich wissen sicher fast alle, dass Fledermäuse in der Nacht (und auch in den Höhlen) kein Tageslicht zur Orientierung haben, aber das brauchen sie auch nicht, denn sie sehen quasi mit den Ohren (Aussage A!). Ihr Echolot - sie stoßen für uns nicht hörbare, sehr hohe Töne aus - ist so präzise, dass sie sogar dünne Drähte "hören" können und es auch kein Problem ist, bewegte Objekte wahrzunehmen.
Wirklich erstaunliche, kleine Tiere, die wir unbedingt schützen müssen. Leider verlieren sie bei uns immer mehr Lebensräume. Am Tarn ist das zum Glück durch die vielen Höhlen anders. Hier haben sie ausreichend Rückzugsräume und so kann man sie jeden Abend bei ihren Flugmanövern auf der Jagd nach Nahrung bestaunen.

Die Antwort mit dem Buchstaben K wäre also richtig gewesen.

 

Das Lösungswort und die Antwort auf die Frage, wie der Facvhazusdruck für Pfalnzenkunde ist, lautet:

BOTANIK

 

Damit endet auch dieses Quiz, der Ausflug in Flora und Fauna rund um die Tarnschlucht.
Sicher hätte es noch vieles anderes zu berichten gegeben, über die vielen Orchideenarten, über das Projekt mit der Ansiedlung der Wildpferde (Przewalski-Pferde), über den Wolfspark in Marvejols und die Situation um die größeren Raubtiere, wie Luchs und Wolf und noch vieles mehr.
Ihr merkt, es gibt wesentlich mehr als nur Erlebnissport bei uns am Tarn.
Die Kanucamps des DVA haben viel zu bieten.

Na, wie oft hast du die richtige Antwort gewusst?
Alles oder fast alles richtig: Behalte dein Wissen nicht für dich - lass andere teilhaben!
Teil richtig, teils falsch: Es gibt so viele erstaunliche Dinge zu lernen - bleibe dran!
Fast alles falsch: Kein Problem - aber bleibe nicht uninformiert, mach dich auf, es lohnt sich!

Und wenn dir dieses Quiz Spaß gemacht hat, dann schau doch mal, ob die anderen nicht auch Interessantes und Wissenswertes für dich bereit halten.

Danke fürs Raten und viel Spaß bei Aktivitäten mit dem DVA.

 

 

DAS QUIZ BEENDEN