Der Tarn mit dem Kanu
Von der Tarnonmündung bis nach Le Rozier
Der Tarn ist einer der schönsten und interessantesten Flüsse des französischen Zentralmassivs. Er entspringt 55 Flusskilometer bzw. 23 km Luftlinie von unserem Camp entfernt in 1525 m Höhe am Mont Lozère. Ab dem Flusskilometer 10 kann der Tarn von Spezialisten mit entsprechenden Booten befahren werden. Er hält dort aber Schwierigkeiten bereit, die als die Grenze der Befahrbarkeit definiert sind. Erst nach der Klamm von Cocurès (siehe Foto rechts) ist er bei entsprechenden Wasserständen auch für weniger ambitionierte Kanuten in Wildwasserbooten befahrbar. Die Schwierigkeiten liegen aber immer noch bei WW III auf der Wildwasserskala, die von I (leicht) über II (mäßig schwer), III (schwer) bis VI (Grenze der Befahrbarkeit) reicht.
Ab der Mündung des Tarnon bei Florac kann der Tarn dann auch mit offenen Wanderkanadiers (Bootstyp, den wir für euch im Camp zur Vefügung stellen) befahren werden. Allerdings sind auf diesem Abschnitt immer noch eine Stelle WW III (Rapid de Cantonnet) und mehrere Stellen WW II+ zu meistern, so dass auch dieser Abschnitt von uns nur selten - und immer im Begleitung eines entsprechend ausgebildeten Übungsleiters des DVA - befahren wird. Dazu kommt, dass im Hochsommer die Wasserstände leider meist zu niedrig sind, um hier oben zu paddeln.
Ab Ispagnac wird der Tarn dann friedlicher, hält aber - je nach Wasserstand - ein paar schaukelige und interessante Stromschnellen bereit. Der Abschnitt ab hier bis zum Camp ist als Tagesfahrt gut machbar, aber leider auch nur bei ausreichenden Wasserständen, die im Hochsommer eher selten anzutreffen sind.
Von unserem Camp ab ist der Tarn dann auch im Sommer fahrbar, wenn man auch in ganz trockenen Sommer mit Grundkontakt und gegebenenfalls kleine Treidelpassagen rechnen muss.
Der Talkessel von Ispagnac markiert den Beginn der eigentlichen Tarnschlucht. Oft beträgt der Höhenunterschied zwischen Flussbett und der Kante der beiden Hochebenen (Causse Méjean im Süden und Causse Sauveterre im Norden) etwa 500 m - ein beeindruckender Anblick. Diese Eindrücke verstärken sich mit jedem Flusskilometer und erreichen nach dem Ort La Malène in der Felspassage "Les Détroits) ihren Höhepunkt.
Eine zwingende Unterbrechung der Kanutour stellt der Pas de Souci dar. Hier hat ein Felssturz dazu geführt, dass das Wasser unter großen Felsblöcken verschwindet, was den Fluss hier unfahrbar macht. Unsere Touren stoppen deutlich vor dieser Gefahrenstelle. Will man den Tarn von unserrem Camp bis zum Stopp vorm Pas de Souci befahren, muss man zwei Tage mit einer Übernachtung auf einer Kiesbank oder in einer Grotte einplanen.
Nach dem Pas de Souci gibt es den letzten Abschnitt der Schluchtstrecke, bevor sich das Tal dann wieder weitet. Auch dieser Abschnitt stellt nochmals interessantes Wildwasser dar, wird von uns aber eher selten befahren, weil eine Befahrung mit erheblichem Aufwand verbunden ist.
Ab Le Rozier ist der Tarn weiterhin ein lohnender Wanderfluss. Man passiert in der Folge die Stadt Millau und das Viadukt von Millau. Leider folgt auf den Flusskilometern 237 bis 180 (Quelle = 380; Mündung in Garonne = 0) eine Reihe von Stauseen, die nur extrem mühsam zu umtragen sind. Ab dem Flusskilomter 180 kann der Tarn dann bis zur Mündung in die Garonne befahren werden, hier ist aber nur noch leichtes Wildwasser und Zahmwasser anzutreffen.
Unser Camp befindet sich also am Beginn des lohnendsten und schönsten Abschnitt des Tarn. Die für unsere Besucher in Frage kommenden fünf Abschnitt sollen im folgenden detailierter vorgestellt werden.
Kanu-Tipps:
Wer sich zu Hause oder unterwegs über die aktuellen Pegelstände informieren will, dem/der sei die RiverApp empfohlen.
Zum Planen von Touren kann auf die CanuaApp des Deutschen Kanu-Verbandes zurück gegriffen werden.
Abschnitt 1
Von der Tarnonmündung bis zur Brücke vor Ispagnac
Einsatzstelle: Koodinaten: Aussatzstelle: Koodinaten: |
Gefahrenstelle: Pegel: Koordinaten: |
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Beschreibung: Der Einstieg befindet sich an der alten Brücke der N106. Hier ist auch ein Pegel angebracht. Leider ist dieser Abschnitt fortgeschrittenen Kanuten vorbehalten und auch nur bei guten Wasserständen (Pegel Montbrun: >80) zu befahren. Dann aber bietet er tolles, abwechslungsreichen Wildwasser und dürfte an den Kernstellen für offene Kanadier grenzwertig sein. Neben der Rapide de Cantonnet gilt es auch kurz vorher beim kleinen Ort Faux sehr aufmerksam zu fahren, um die Stromschnelle zu meistern. Nach der "Cantonnet" wartet kurz vor dem Ausstieg noch eine kleine Stufe, die rechts fahrbar ist. Der Ausstieg befindet sich dann nach der Brücke am linken Ufer. |
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Abschnitt 2
Von Ispagnac bis zum Kanucamp Blajoux
Einsatzstelle 1: Einsatzstelle 2: Aussatzstelle: |
Gefahrenstelle: Pegel: Es sollte ein Pegelstand von >70 sein |
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Beschreibung: Der Einstieg befindet sich entweder an der Brücke vor Ispagnac (linksufrig) oder an der Brücke von Quésac (rechtsufrig). Bei ausreichenden Wasserständen wartet dann eine Fahrt auf die Kanuten, die auch einige anspruchsvollere Stromschnellen zu bieten hat. Vor allem kurz nach Le Chambonnet muss immer mit Steinen (und manchmal Baumhindernissen) im Stromzug gerechnet werden. Zu Kenterungen von Anfängern kann es auch danach noch an einigen Stellen kommen, die genaueres Fahren verlangen. Nach einem ruhigen Stück sieht man die Brücke von Montbrun, an der auch der Pegel angebracht. Kurz vor Ende der Fahrt kann an den Sprungfelsen vor Blajoux noch ein Stopp eingelegt werden. Der Ausstieg am Strand des Kanucamp Blajoux ist dann bald erreicht. |
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Abschnitt 3
Vom Kanucamp Blajoux bis St. Chély-du-Tarn
Einsatzstelle 1: Einsatzstelle 2: Aussatzstelle: |
Gefahrenstelle 1: Gefahrenstelle 2: Pegel: |
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Beschreibung: Die Tour beginnt am Kanucamp Blajoux. Ein erstes Hindernis bildet die niedrige Brücke bei Castelbouc, da hier der Tarn aber kaum Strömungs hat, kann sie mit Kleinmachen im Boot meist unterfahren werden (Achtung bei höhewren Wasserständen!). Dann geht es weiter bis zur zweiten möglichen Einsatzstelle in Prades. Das Schrägwehr wurde 2018 zurück gebaut und stellt kein Hindernis mehr dar. Danach folgen sehr ruhige Stücke mit gelegentlichen, leichten Stromschnellen. Das Wehr von Ste. Enimie bildet das nächste Hindernis. Es kam 201/18 zu einem Ausbruch in der Wehrkrone der bis 2022 noch nicht wieder repariert war. Unterhalb des Ausbruches befinden sich scharfkantige Steine und eventuell Eisenstangen im Wasser - eine Befahrung ist gefährlich. Deshalb die Boote rechts neben dem Ausbruch überheben. Dies ist bei sommerlichen Wasserständen sehr gut möglich. Bis zu einem Ausbruch in der Wehrkrone war das Wehr auch links deutlich vorm Wehr in einem Seitenkanal umfahrbar. Hier galt es aber auf eventuelle Baumhindernisse zu achten. Sollte das Wehr wieder repariert werden, könnte diese Möglichkeit wieder entstehen, seit dem Sommer 2018 bleibt nur das Überheben. Nach dem Ort Ste. Enimie, der eine Besichtigungspause verdient, geht es in toller Landschaft auf leichtem Wasser weiter. Bevor man man die Ausstiegsstelle vor der Brücke von St. Chély-du-Tarn erreicht, gibt es noch einen tollen Sprungfelsen, an dem auch aus dem Boot heraus geklettert werden kann. Bei der Abholung - Achtung: Unsere Gäste dürfen auf dem Privatgelände der Pizzeria "L'Eden" ganz unten am Rand des Picknick-Geländes abgeholt werden, für sonstige Gruppen ist die Zufahrt verboten. BItte sehr langsam durch das Gelände fahren. Die Strecke sollte vom Camp auf jeden Fall als Tagestour geplant werden. |
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